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Fasten- und Osterzeit St. Elisabeth (Teil 21)

Eingereicht von pr_wingerter am 10. Apr 2020 - 15:04 Uhr

Steine sind auf unser Hungertuch aufgeklebt. Steine an Karfreitag. Steine können für all das Harte und Steinige stehen, dem die Welt und die Schöpfung ausgesetzt sind.

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Karfreitag – ich denke gerne an Karfreitage der letzten Jahre in St. Elisabeth zurück. Beeindruckend empfand ich unser gemeinsames Ge- und Bedenken des Todes Jesu. In diesem Jahr muss jede und jeder selbst - alleine oder in der kleinen Familie – das Gedenken an Karfreitag gestalten.

Gemeinsam können wir es aber trotzdem tun:

Legen oder stellen Sie das Kreuz vor sich oder in Ihre Mitte und nehmen Sie den Stein in ihre Hände.

Steine – sie sind für den Karfreitag auf unser Hungertuch gekommen.

Steine – für was sie nicht alles stehen können:

Steine werden uns in den Weg gelegt. Wir müssen mühselig daran arbeiten, sie zu entfernen.

In manchen Gegenden der Welt wird mit Steinen geworfen. Man will damit seine Gegner bezwingen. Der Weg zum Frieden ist weit.

Wie oft begegnen wir Menschen, die ein steinernes Herz haben. Sie sind nicht empfänglich für die Nöte anderer Menschen.

Manche Gegenden der Welt sind nur noch Steinwüsten. Alles Grün und fruchtbares Land sind zerstört. Wie sollen Mensch und Tier dort noch leben können?

Schauen Sie sich Ihren Stein an. An welche Missstände in der Welt erinnert er Sie? Krieg, Hunger, Einsamkeit, Zweitracht, …

Sprechen Sie es ruhig aus – auch wenn Sie alleine sind.

Dann legen Sie den Stein zum Kreuz.

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Lesen Sie diesen kleinen Abschnitt aus dem Karfreitagsevangelium:

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter!

Am Kreuz, kurz vor seinem Tod stiftet Jesus Gemeinschaft. Er führt Menschen zusammen. Das ist die Geburtsstunde der kirchlichen Gemeinschaften. Hier entsteht das Miteinander, dass die christliche Gemeinde prägt. Das Miteinander, dass wir hoffentlich bald wieder gemeinsam erleben dürfen.

Wir bitten für alle, die ihr Leben in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Vor allem für die, die in der Corona-Krise besonders viel leisten.

Wir bitten für alle, die ihre Religion zurzeit nicht in Kirche, Synagoge, Mosche oder Tempel feiern können. Dass sie trotz allem Gemeinschaft erfahren.

Wir bitten für alle, die in diesen Tagen wichtige politische Entscheidungen zu treffen haben. Dass sie das Allgemeinwohl und das Wohl jedes Einzelnen im Blick haben.

Wir bitten für alle, die in diesen Tagen um ihre wirtschaftliche Existenz bangen. Dass wir alle zusammenhalten und keiner verloren geht.

Wir bitten für alle, die einsam sind. Für alle, die trauern. Für alle, die Schmerzen ertragen müssen. Stehe du ihnen bei.

Mit dem Segensgebet aus der Karfreitagsliturgie schließen wir die kleine Andacht:

Herr, unser Gott,
reicher Segen komme herab auf all die, die des Todes deines Sohnes gedacht haben.
Schenke ihnen Verzeihung und Trost,
Gemeinschaft im Glauben und die ewige Erlösung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn,
Amen.

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Bleiben Sie zu Hause und gesund!
Ihr Gemeindeausschuss
St. Elisabeth

 
Links
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